Farfetch-Einkäuferin Candice Fragis im Gespräch

Contemporary bringt Kreativität ins Sortiment”

Farfetch
Candice Fragis ist Einkaufs- und Merchandising-Direktorin bei Farfetch
Candice Fragis ist Einkaufs- und Merchandising-Direktorin bei Farfetch

Im Luxus-Markt herrscht starker Wettbewerb. Die Ansprüche der Kunden wachsen, die Klientel im Topgenre verlangt permanent nach neuen Trends und Namen, nach individuellen, pointierten Sortimenten. Wir haben mit Candice Fragis, Direktorin für Einkauf und Merchandising bei der Luxus-Onlineplattform Farfetch, über die Topseller des vergangenen Frühjahrs und die wichtigsten Looks, Styles und Newcomer der kommenden Orderrunde gesprochen.

TextilWirtschaft:
Welches Labels und Designer haben sich in diesem Frühjahr am besten verkauft?

Candice Fragis: Gucci und Valentino haben sehr gut performt in dieser Saison. Aber auch Dolce&Gabbana, Chloé und Off-White haben bestens funktioniert.

Welche Produktgruppen waren am erfolgreichsten?

Kleider, Denim und Beachwear.

Und welche Taschen, Schuhe, Accessoires sind bei den Kundinnen gut angekommen?

Signature-Schultertaschen und –Minibags, zum Beispiel von Saint Laurent, laufen wirklich gut. Mit Blick auf Schuhe und Sneaker kann man Golden Goose und Fendi wirklich als Highlights bezeichnen. Unter den Newcomer-Labels haben sich Taschen von Simon Miller und Manu Atelier sehr gut bewährt in dieser Saison.

Welche neuen Namen sehen Sie am Horizont heraufziehen?

Halpern ist der neue Londoner Liebling mit Blick auf fantastische Abendmode. Ich bin auch begeistert von allem, was A.W.A.K.E. zurzeit entwickelt. Grace Wales Bonner und Martine Rose sind ähnlich außergewöhnlich – ich liebe es, wie diese jungen Menswear-Designerinnen das Womenswear-Geschäft aufwirbeln. Betrachtet man den Abverkauf jüngerer Labels, dann waren Simon Miller, Manu Atelier, Jacquemus, Unravel Project und Dorateymur sehr stark in dieser Saison.

Wie wichtig sind Contemporary-Label als Preiseinstieg für Ihr Sortiment? Und welche sind wichtig?

Contemporary ist grundlegend wichtig für unser Angebot. Es ist die Balance zwischen dem, was man sich wünscht, und dem, was man sich leisten kann – und sehr oft bringt es extrem viel Spaß und Kreativität ins Sortiment. Newcomer wie Racil und Ganni zählen dazu genauso wie Joseph, den ich sehr schätze. Ich bin sehr gespannt, wie der Relaunch von Sykes zum kommenden Frühjahr funktioniert: Sie bieten eine schicke Interpretation von lässiger Sportswear.

 

Farfetchs Favoriten: Topseller und Aufsteiger

Wie würden Sie die wichtigsten Trends zum Frühjahr 2018 beschrieben?

Trends sind so unglaublich vielfältig zurzeit, da ist es schwer, sie auf einen Nenner zu bringen. Ich habe eine Menge asiatischer Bezüge in der Womenswear gesehen – Kimonos und Prints zum Beispiel. Andererseits bleibt Streetwear relevant. Genauso wie der starke Sporteinfluss. Sie verändern die Mode, machen sie easy und normaler. Das bleibt vorerst.

 

Welche neuen Labels möchten Sie Ihrem Sortiment hinzufügen?

Ich bin total beeindruckt von Nabil Nayal, dem jungen Label, das viktorianisch inspirierte Sportswear zeigt.  

Alles zum Luxus- und Premium-Markt der Womenswear mit noch mehr Einschätzungen internationaler Einkäufer lesen Sie in der kommenden Ausgabe der TextilWirtschaft. Am Mittowch ab 18 Uhr in der TW Magazin-App für Smartphone und Tablet (iOS und Android) sowie am Donnerstag in der gedruckten Version.



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