Topshop ist einer der wichtigsten Taktgeber im jungen Markt. Kaum ein Konzept bringt Trends und Themen in einer ähnlich hohen Schlagzahl an die Highstreet. Digital wie stationär. Wir haben mit Designchefin Mo Riach über Topseller, Drucke allover und cleveres Layering gesprochen.
Frau Riach, was zählte diesen Herbst zu den Bestsellern?
Mo Riach: Mutige Farben, traditionelle Checks und oversized, übertriebene Silhouetten definierten die Saison von Topshop. Bestseller waren unter anderem konfektionierte Hosen, Fake Fur in Popfarben und Kitten Heel Sock Boots mit spitzen Leisten.
Gab es Aufsteiger, mit denen Sie nicht gerechnet haben?
Ja, die Flare hat uns überrascht. Sie wurde zum echten Must-have, insbesondere in Jersey. Zur Holiday Season haben wir den 70er Jahre Trend mit stark dekorierten Flares aufgegriffen, darunter z.B. Pailletten.
Bleiben wir bei Hosen. Welche Jeans-Silhouetten und Waschungen waren am erfolgreichsten?
Authentische Waschungen standen weiterhin im Zentrum. Die Straight darf mittlerweile in keiner Garderobe mehr fehlen. Sie ist nicht nur vielseitig kombinierbar, sondern auch eine großartige Alternative zur Skinny. Überhaupt sind weite Silhouetten richtungsweisend. Cropped Jeans machen außerdem Statement-Footwear zum Highlight – aus diesem Grund sehen wir weiterhin verkürzte Längen.
Auf welche Trends setzen Sie im Sommer?
Der Fokus liegt eindeutig auf Statement-Prints. Die Devise lautet: Sei mutig und trage Drucke im Komplett-Look. Entweder als Midikleid oder Pyjama-Suit. Daneben gibt es eine Verschiebung hin zu gewaschenen Qualitäten in dezentem Creme, Kaffee und einer ganzen Palette an Buttermilchtönen. Außerdem sind Elemente der 90er für uns noch immer ein Schlüsseltrend.
Gewinnen zum Herbst daneben andere Jahrzehnte an Bedeutung?
Unsere Annäherung an Trends hat sich leicht verändert. Zuvor haben wir eine bestimmte Dekade zum Vorbild genommen und uns wirklich darauf fokussiert. Aber Kunden suchen heute nicht mehr nach kompletten Outfits, die mit einer bestimmten Ära verlinkt sind. Sie wollen die Teile miteinander kombinieren und so ihren Look modernisieren. Retro bleibt ein großer Einfluss, aber es ist wichtig, dass unsere Kleidung sich für den Kunden von heute neu und frisch anfühlt.
Sie sind ja noch dabei die Kollektion zum Herbst zu entwickeln. Können Sie uns einen ersten Hinweis geben?
Farbe bleibt. Unsere Styles werden Statement-Töne mit klassischen Silhouetten und Drucken kombinieren.
Welche Farben haben für Topshop am besten funktioniert und welche werden wichtig?
Rot war die Farbe der Saison und wir sehen weiterhin einen großen Appetit auf strahlende Grüntöne. Überhaupt geben Farben traditionellen Stoffen einen Dreh. Checks werden etwa über den Einsatz von Farbe erneuert und bleiben so relevant.
Wie erneuern sich Looks außerdem?
Cleveres Layering hebt den Look in eine neue Dimension, wenn etwa transparentes Vinyl über einem Check-Print getragen wird. Cord kommt in der Jumbo-Variante. Strick erhält handwerkliche Elemente. Und Dekoration erneuern wir, indem wir sehr opulent, aber auch kontrastreich rangehen: funkelnder Strass auf sportiven Teilen. Wir haben zum Beispiel Track-Jackets durch die Applikation auffälliger Schmucksteine mit einer ganz anderen Welt zusammengebracht.
Bleiben Wordings so bedeutend?
Der Trend rund um Logos und Wordings ist von den 90ern beeinflusst – eine Ära, die Kreative noch immer als Spielwiese nutzen. Im Sommer bleibt das Thema also auf jeden Fall wichtig. Ich denke aber, zum Herbst wird der Trend nicht mehr ganz so vorherrschend sein.