Männer sind Bedarfskäufer. Wenigstens die meisten, das ist bekannt. Mit ansprechend präsentierter Ware lassen sich aber sogar die Moderesistenten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zum Kauf von neuer Frühjahrsware verführen. Beispiel Formalwear. Die Anzug-Looks inszenieren sich mit schlanken Schnitten, neuen Farben und engeren Fußweiten neu. Hier müssen Eyecatcher auf die Fläche: Jeanshemd plus Nadelstreifen oder Wollkrawatte zum Businesshemd. Citytauglich in der Freizeit sind coole Blazer zu knackigen Shirts, schmale Bomberjacken zu verkürzten Chinos. Für den ersten Spaziergang im Grünen locken leichte Lederjacken, bunte Leichtdaunenwesten und gewaschene Chinos. Das sind die Themen, die jetzt auf der Fläche sind und dem Kunden schmackhaft gemacht werden müssen. Für Stadt, Land und Büro. Teil drei: die HAKA.
Im Büro. Den Umsätzen mit Anzügen tun die schnittigen Silhouetten gut. Der schlanken Optik sei Dank. Bequemlichkeit ist trotzdem Trumpf. Allerdings darf die Knopfstellung sich leicht nach oben verschieben. Das Armloch darf einen Tick kleiner sein, der Ärmel einen Tick schlanker, die Hose einen Tick straffer und ein bisschen kürzer. Das Ergebnis ist ein neues, modernes Bild. Für Anzüge mit neuer Optik, bei fast unveränderter Passform. Ins Blaue geht’s kräftig. Der Klassiker der Männerfarben ist so stark vertreten wie selten. Und zwar nicht nur in Navy. Das ist Basic und für viele fast schon langweilig. Jetzt wird es tintiger, frischer und kräftiger. Ja sogar leuchtender. Der Clou: Die Männer werden nicht verschreckt. Blau bleibt Blau, aber zeigt sich anders, neuer. Das kommt an. Federleichte Mäntel laufen bei formellen Outfits sportiven Jackentypen zunehmend den Rang ab. Die neuen Modelle kommen in ultraleichter Ausführung. Am besten fast schon so, dass man sie in die Tasche knüllen kann, sobald es tagsüber doch noch wärmer wird. Die schlanke Form ist wichtig. Für den ultimativen Skinny-Look muss man allerdings dann aufs Sakko drunter verzichten. Die meisten Männer tun sich bekanntlich schwer zu kombinieren. Damit der Casual Friday im Büro kein modisches Desaster wird, brauchen sie Hilfe im Dschungel aus farbigen Chinos und sportiven Blazern.
In der Stadt. Raus aus der Bude, rein in die Stadt. Wenn im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen kitzeln, erwacht die City zu neuem Leben. Und damit auch die Lust der Männer auf neue Looks. Für smarte Jungs gibt es dabei ein Füllhorn an neuen Styles. Von Neo-Nautic bis cool Khaki. Auch für Landratten erste Wahl wird der Küsten-Klassiker Blau/Weiß. Durch schlanke Schnitte und kontrastreiche Kombinationen. Schlanke Cargo-Chino zum Blockstreifen-Pulli. Techno-Biker unterm Oldschool-Caban. Und natürlich immer wieder Blazer. Zu Henley und Goldkettchen, zu Karohemd und Oldschool-Sneaker. Beach-Club-Style für Fortgeschrittene. Alte Schule ist auch in der Outerwear gefragt. Hier sind es Opas Klassiker, denen frischer Wind eingehaucht wird: Bomberjacke in Ziegenvelour, aber stramm auf den Body gezimmert. Steppjacke in hellem Beige, aber knackig kurz geschnitten. Wachsjacke à la Reiterhof, aber mit knalligem Innenfutter. Oder gleich zur Weste in Knallfarben-Nylon kombiniert. Frostig und geeist kann es daneben trotz erster Frühjahrswärme sein. Und zwar, wenn es um die Farben geht. Runtergekühlte Pastelltöne lösen jetzt die gebrannte Arie von Gewürztönen ab. Damit ist der Winter endgültig passé. Allen voran sind es ausgewaschene Rottöne, die den Ton angeben. Bei puristischen Polos, butterweichen Hemden und soft konstruierten Casual-Sakkos.
Im Grünen. Frisch muss es sein, das ist hier das Motto. Deshalb geht es in die Natur. Und zwar nicht nur für Ausflüge ins Grüne, nach Feierabend und am Wochenende. Sondern auch zum Sammeln modischer Inspirationen. Noncolours, Naturmotive und robuste Materialien. Das sind neue, prägende Elemente des Freizeit-Looks fürs startende Frühjahr. Alles was gut aussieht, natürlich wirkt und hier und da auch schützt, macht den Männern richtig Spaß. Und damit dem Handel auch. Funktion ist dabei das Schlagwort schlechthin. Schließlich kann das Wetter im Frühjahr noch richtig ungemütlich sein. Dagegen helfen durchdachte Details, Oberstoffe und Produkt-Konstruktionen. Die Palette reicht dabei von klassisch gewachsten Baumwoll-Styles, die über einen schlanken Schnitt modernisiert werden, bis zu ultraleichten Trenchcoats, die sich winzig klein zusammenfalten lassen. Passend zur Natur ist Grün einer der Farb-Aufsteiger der Saison. Ob bei gewaschenen Chinos, leichtem Strick über lässigen Shirts – gefragt ist, was frisch ist. Als perfekte Partner zeigen sich dazu helle Naturtöne von Beige bis Steingrau. Futurismus bildet dabei einen coolen Kontrast. Er zeigt sich in Form von ultraleichten, hell leuchtend eingefärbten Stepp-Styles. Von der Weste bis zur Hemdjacke. Ob mit Daune oder Watte gefüllt. Das wärmt und schmückt. Und eignet sich dabei für neue Layering-Experimente. Übers T-Shirt, unters Sakko, zu Parka, Mantel, Trenchcoat kombiniert. Denn auf den Style kommt es an – auch in der Natur.