Catwalk

Die Top-Schauen aus Kopenhagen

Flausch versus Glitzer. Glanz versus Kuschelfaktor. Auch bei der Copenhagen Fashion Week steht der nächste Herbst ganz im Zeichen von Materialkontrasten, dem Spiel mit Oberflächen und Strukturen. Nach ersten Highlights mit Wood Wood und Henrik Vibskov am Mittwoch standen am Donnerstag gleich mehrere Höhepunkte an.

Gallery: Bruuns Bazaar H/W 2014/15



Zunächst das, zumindest in Dänemark, mit Spannung erwartete Comeback von Lene Borggaard als Design-Chefin von Bruuns Bazaar. Sie soll das Label zu alter Stärke zurückführen. Das könnte gelingen. Ihre erste Show überzeugt mit coolem Tailoring, sportiven Details und subtilem Layering. Da kommt der schwingende Rock in glitzriger Wolle zum dicken Woll-Caban, die Oversize-Bikerweste in Lammfell zur sexy Velourslederröhre, der knöchellange seitlich hochgeschlitzte Seiden-Rock zum lässigen Strick oder die lange Weste zum wadenlangen Rock und Spitzentop. Immer wieder sorgen Details wie Goldzipper oder Gummizüge für eine lässige Attitüde. Ein sehr moderner zeitgemäßer Look.

Gallery: By Malene Birger H/W 2014/15



Etwas lauter und mit mehr Glamourappeal kommt die Kollektion von By Malene Birger über den Laufsteg. Paillettentops zu haarigem Flauschstrick sind das zentrale Motiv. Auch Schmuck spielt eine wichtige Rolle, ob als großer Spiegelsteinbesatz auf einem Flanellblouson oder als Kette mit überdimensionalem Stein, der mitten auf dem Bauch prangt. Die neue Schmuckkollektion des Labels wird eindrucksvoll in Szene gesetzt. Dabei sitzt die Gründerin und Namensgeberin Malene Birger erstmals im Publikum, nachdem sie als Kreativ-Chefin endgültig ausgeschieden ist, übergibt sie dieses mal ihrer Nachfolgerin, die bereits seit langen Jahren das Designteam leitet einen Blumenstrauß und dokumentiert damit auch offiziell ihren Ausstieg aus dem Unternehmen.

Gallery: Designers Remix H/W 2014/15



Deutlich reduzierter ist das Bild bei Designers Remix. Cleane Mäntel mit dezenten Militäranklängen oder flauschiger strukturierter Stick zur Lederhose sind typisch. Für Highlights sorgen silberglänzende Plisseeröcke oder Outfits, die einen Lackrock zum Flanelltop zusammen bringen. Neben zurückgenommenem Grau, Schwarz und Camel überzeugen vor allem die Kombination verschiedener Nudetöne mit Weiß sowie die Akzente in Knallrot mit Pink. Das Ganze hat Designerin Charlotte Eskildsen gekonnt in Szene gesetzt in einer unterirdischen Zisterne. Ein roughes Umfeld für eine gelungene Kollektion, die für Designers Remix vielleicht etwas minimalistischer ist als gewohnt.

Gallery: Stine Goya H/W 2014/15



Wie gewohnt präsentierte sich auch Stine Goya. Skulpturale Formen treffen auf klare Linien, ausdrucksstarke Drucke auf pastellige Unis. Da gibt es Hosen mit extremen Volumen oder Kleider und Tops mit stark betonten Ärmeln und Schultern. Für Bodenhaftung sorgen dabei goldfarbene Schlappen, die ein wenig an Adiletten de Luxe erinnern. Eben eigenständig und besonders typisch Stine Goya.
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