Der Fashion Week-Marathon geht in die nächste Runde. Nächster Halt - Mailand: Rund 60 Labels von Prada, Gucci bis Jil Sander zeigen ihre neuen Kollektionen. Am ersten Tag blicken viele auf das italienische Traditionshaus Gucci. Creative Director Frida Giannini vereint in der neuen Kollektion italienische Sexyness mit luxuriös interpretierter Sportivität. Unübersehbar auch die Einflüsse des Art déco, die sich in typischen Mustern auf den Kleidern wiederfinden. Dsquared² schickt die Models in einer Strandkulisse zu Elvis Presley im typischen 50er Jahre Look über den Catwalk. N°21 bedient sich aus der Herrenmode und kleidet die Damen in dekorierte oversized Männerhemden und Sakkos.
Gallery: Dsquared² F/S 2014
Dsquared². 50er Jahre Gute Laune-Strandfeeling beherrscht die Show von Dsquared². Auf dem Laufsteg ist eine Beach Bar aufgebaut, an der charmante Barkeeper Cocktails mixen. Es läuft Elvis Presley und man fühlt sich auch direkt an seine Hawaii- und Aloha-Filme erinnert. Der Look ist entsprechend: Shorty-Anzüge mit überschnittenen Hemdjacken darüber, schulterfreie Badeanzüge, Corsagenkleidchen mit schwingendem Rock. Das ganze teils in süßlichen bis kräftigen Farben und mitunter mit üppigem Strass- und Schmuckstein-Dekor. Immer sexy, immer verführerisch, frisch, feminin und betont fröhlich. Ganz so, als wollte die Zwillinge Dean und Dan Caten angesichts der wirtschaftlichen Situation mit aller Kraft Aufschwungstimmung heraufbeschwören
Gallery: Gucci F/S 2014
Gucci. „Mein Ausgangspunkt waren Teile aus der Activewear“, erklärt Gucci-Creative Director Frida Giannini. Doch Gucci wäre nicht Gucci, wenn diese Sporteinflüsse nicht extrem elegant, verführerisch und luxuriös interpretiert werden. So gibt es fließende Blousons und Jogginghosen in leichten Seidenqualitäten, Bomberjacken in softem perforierten Veloursleder oder superleichte Mesh-Shirts. Mesh spielt ohnehin eine wichtige Rolle und blickt häufig in Form von BH’s unter tiefdekolltierten Seidenkleidern hervor. Kimono-Schnitte sind ein weiteres durchgängiges Stilelement, genau so wie ein großflächiger grafisch abstrahierter Floralprint, der eine gewisse Art déco-Attitüde versprüht. Ein sehr verführerisches, aber weicheres Frauenbild als es Gucci in den vergangnen Saisons gezeigt hat. Sexy, dabei aber elegant und sehr Gucci-like.
Gallery: N°21 F/S 2014
N°21. „Love is a battlefield″ - der 80er Hit von Pat Benater läuft als Abschluss-Song bei Alessandro dell'Acquas Show seiner Kollektion N° 21, die am Ende von seiner großen Fangemeinde lautstark bejubelt wird. Dabei sehen die Looks gar nicht nach Schlachtfeld aus. Der Song könnte höchstens eine Anspielung auf den Kampf um das Männerhemd sein, das Alessandro Dell'Acqua für die Frauen aus dem Kleiderschrank der Männer klaut. Allerdings feminisiert er das typische oversized Männerhemd mit Applikationen von üppigen Schmucksteinen und Strass-Elementen. Er schreibt seine Handschrift damit fort: Es geht um den Mix von femininen und maskulinen Elementen. Transparente Spitzen- und Chiffonröcke, die den Blick auf die Spitzen-Shorts darunter freigeben, werden zu knackigen Baumwoll-Popeline-Blusen kombiniert. Auch der ein oder andere maskuline Blazer kommt ins Spiel. Transparenz und Besätze mit Schmucksteinen ziehen sich durch die gesamte Kollektion. Sie finden sich auch bei Bleistiftröcken mit Schößcheneffekt in der Taille, die man aus der Herbstkollektion kennt. Dell'Acqua bleibt bei seiner Stil-Idee, zum Sommer allerdings zarter interpretiert.