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New York: Runway Report, Teil 6

Mit den Schauen von Ralph Lauren, Calvin Klein und Marc Jacobs kam die Mercedes-Benz Fashion Week am gestrigen Donnerstag zum Abschluß.

Gallery: Marc Jacobs F/S 2015



Marc Jacobs steckte sie wieder alle in die Tasche. Diesmal im wahrsten Sinne des Wortes. Aufgesetzte Taschen finden sich auf fast jedem Teil seiner sehr Workwear-, Military- und Utilitarian-inspirierten Kollektion. Ein Minikleid ist frontal gar komplett mit Taschen besetzt, und einige Models wurden mit Rucksack, Crossbodybag und großer Handtasche auf dem rosa Laufsteg um ein zentrales, rosa Haus geschickt. Dazu als Schuhwerk bequeme Gesundheitslatschen.

Gallery: Ralph Lauren F/S 2015



Naturfarbene Cargo- und Safari-Looks auch bei Ralph Lauren, der die Stimmung mit bodenlangen Tüllkleidern und –röcken in Neonfarben aufbrach.

Gallery: Calvin Klein Collection F/S 2015



Calvin Klein-Chefdesigner Francisco Costa blieb bei seiner minimalistischen Handschrift und hat das Bild durch interessantes Color-Blocking von Schwarz und Navy und Kontrasten von Opaque und Transparenz aufgelockert. Besonders edel seine Sommer-Looks aus perforiertem Leder. Bahnbrechende neue Trends wurden auf der Fashion Week diese Saison nicht gezeigt, aber die New Yorker Designer haben erneut bewiesen, dass sie ein unschlagbares Händchen für elegante, teils sogar glamouröse Sportswear haben. Das gleiche gilt für die zugereisten Marken und Designer wie Lacoste, Porsche, Boss und Victoria Beckham, die sich neben Top US-Labels wie Michael Kors, Calvin Klein und Ralph Lauren eine wachsende Fangemeinde aufgebaut haben.

Neben den rund 80 über den Council of Fashion Designers of America und den Schauenveranstalter IMG organisierten Marken zeigten im Rahmen der Schauenwoche diese Saison über 200 kleine Labels in der Hoffnung, von einem der großen Einkäufer entdeckt zu werden. Bereits fest etabliert hat sich in diesem Bereich der 2013 von der ehemaligen Einkaufschefin des Londoner Luxus-Retailers Browns, Ruth Runberg, und der Stylistin Alison Brokaw gegründete „White Space“. Im Studio des bekannten Künstlers Jeff Koons in Chelsea zeigen die beiden Mode-Profis jede Saison eine Handvoll junge Mode-, Accessoires- und Brillen-Marken, die sich gerade am Randes des Durchbruchs befinden.

Gallery: White Space, New York



Diese Saison überzeugte dort die zwischen London und New York pendelnde Designerin Holly Fowler, die in der Vergangenheit bereits für Louis Vuitton, Zac Posen, Diane von Furstenberg, Chloe und John Galliano gearbeitet hatte. Unter ihrem eigenen Namen fertigt sie handbemalte Edel-Teile wie Seiden-Kimonos, die bei Retailern wie Bergdorf Goodman und Browns zu Verkaufspreisen zwischen 1200 und 1500 Dollar (930 bis 1160 Euro) über den Ladentisch gehen. Interessant auch das auf „textile Manipulation“ wie Prägungen spezialisierte Sportswear-Label Area, das seine Debut-Kollektion exklusiv über die drei Filialen des New Yorker Concept-Store Opening Ceremony (New York, Los Angeles, London) verkauft hat und jetzt mit dem Wholesale beginnt.
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