Tag sieben. Zwei große Namen beherrschen den Catwalk an diesem Tag: Stella McCartney und Saint Laurent. Stella McCartney bleibt ihrem maskulinen Stil treu und spielt mit androgynen Formen. Doch die Kollektion ist dennoch femininer geworden. Besonders die letzten Stücke der Kollektion wirken sehr weiblich, schon fast sexy. Hedi Slimane, der in der letzten Saison mit seinen Luxus-Punks überraschte, zeigte jetzt die Neuerfindung des Smokings. Mehr Maskulinität und eine klare Schwarz-Weiß-Linie führen Saint Laurent zurück zu seinen Wurzeln in den 60ern.
Gallery: Stella McCartney F/S 2014
Stella McCartney. Variationen über das Thema Maskulin-Feminin sind das, was Stella McCartney beherrscht, und das bewies sie auch in dieser Saison. Die Kollektion neigt sich insgesamt stärker in die feminine Richtung. Lieblingsfarben für Sommer sind dunkle (Royal-)Blautöne und Weiß, dazu kommen Nude-Töne, Rost, Ziegel- und fruchtiges Rot. In McCartney’s Hosen-Anzügen aus fließenden Stoffen sieht man Inspiration aus der Workwear. Die Hose – in vielen Kollektionen in Paris wurde sie vernachlässigt – taucht in der Version oben bequem weit, unten schmal und von waden- bis überlang auf. Die Debatte um die Rock-Länge löst McCartney mit Modellen aus fließendem Georgette und Satin, die lang oder kurz getragen werden können. Muster drehen sich um Reptil-Optik und Streublümchen in einem sehr weiblichen abendlichen Part, in dem wäschige Kleidchen im Negligé-Stil aus Spitze eine Hauptrolle spielen.
Gallery: Saint Laurent F/S 2014
Saint Laurent. Hedi Slimane hatte in der letzten Saison mit zerrissenen Strumpfhosen und Luxus-Punk bei den klassischen Saint Laurent-Kundinnen Stirnrunzeln provoziert – und das Image von YSL deutlich verjüngt. Für den kommenden Sommer lenkt er mit einer dem Smoking gewidmeten Kollektion ein. Denn damit greift Slimane in den Archiven der Marke ein Thema wieder auf, das bei Yves Saint Laurent in den 50/60er Jahren ganz oben rangierte: Anleihen in der maskulinen Garderobe. Er aktualisiert das Thema mit schwarz-weißen Ensembles, in der Smokingjacken in diversen Längen zur hautengen (Leder-)Hose, kurzen (Leder-)Minis und weißen Hemdblusen kombiniert. Die Jackenpalette wird durch schwarze Leder- Bikerjackets und eine (auch auf YSL zurückgehende) Safari-Jacke erweitert. Der schmale Schlips und spitze Stiefelchen mit Pfennigabsätzen machen den feminin-maskulinen Look perfekt. Für abendlichere Variationen gibt es eine weitere Innovation des Gründers der Marke: Die transparente Bluse - für Sommer in Hauttönen. Die Schau bekam kurzen, anerkennenden Beifall.