Aufsteiger Slim-Shades Sonnenbrille

Halbzeit

Boah, so seh’ ich richtig heftig aus“, sagt Ischtar Isik vor einigen Wochen in einem ihrer YouTube-Videos. In dem „Haul“ probiert sich die Influencerin – gerade erst mit einem About You Award ausgezeichnet – durch eine Vielzahl an online bestellten Klamotten und Accessoires, darunter zwei Sonnenbrillen von Asos. Beide in Cateye-Silhouette, spitz zulaufend also, dabei ungewöhnlich flach und vergleichsweise breit. „Sicherlich nicht jedermanns Geschmack“, so Isik trocken.

Aufsteiger: Slim-Shades




Allmählich schwappt der Hype um diese durch ihre scharf geschnittene Form fast aggressiv anmutenden Slim-Shades aus Amerika zu uns rüber. Mit initiiert hat ihn sicherlich Rihanna als sie auf dem Cannes Film Festival im vergangenen Jahr in einem langen, weißen Kleid erschien, zu dem sie solch eine Brille des österreichischen Labels Andy Wolf kombinierte. Weißes Gestell namens Ojala, schwarze Gläser und durch die gefühlt halbierte Größe normaler Frames sehr Matrix-like.

Nicht nur Andy Wolf, auch Brands wie Illesteva, Le Specs, Gentle Monster und Ambush haben das Thema seither kontinuierlich befeuert, mal mit Metall-, mal mit Acetat-Rahmen, mal randlos. Und schon bei den internationalen Designer-Schauen für Frühjahr/Sommer 2018 gingen die Models zum Beispiel bei Prada oder Prabal Gurung mit den schmalen Gläsern auf der Nase über die Laufstege. Daher verwundert es nicht, dass die Slim-Sunnies gerade jetzt zum Sommer auf den Sozialen Kanälen omnipräsent sind.

Auch Online-Shops spielen das Thema, mal breiter, mal spitzer, ob nun das junge Fast Fashion-Format Asos, internationale Spezialisten wie Cateyesunglasses und Discipline&Freewill oder die Luxusliga wie Mytheresa.com und Netaporter.com, die eine ganze Reihe an Styles von Brands wie Linda Farrow, Le Specs, Gucci, Saint Laurent und Oliver Peoples vorzuweisen haben.

In stationären Stores hat man indes teilweise noch Mühe, sie zu finden, dabei ist man sich einig: „Es ist wichtig, den Trend zu zeigen“, wie etwa Akram Husseini von Klar in Darmstadt betont. „Denn wir hatten lange nicht mehr ein solches Phänomen.“ Vielleicht sind niedergelassene Optiker noch zurückhaltend, weil die Brillen zwar heiße Accessoires sind, aber keinen ernstzunehmenden Sonnenschutz bieten. Das sagt sogar Ischtar Isik.

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