Paris Fashion Week: Großes Theater bei Gucci
Schon Stunden vor der Show war die Straße abgesperrt, versammelten sich hunderte von Schaulustigen und breitete sich sukzessive herrlich-typisches Fashion-Chaos aus. Innendrin, in dem großen dunklen Theatersaal, ließ Alessandro Michele ein Gesamtkunstwerk vor den Augen des gebannten Publikums erstehen.
Erst lief ein dramatischer Stummfilm, untermalt von einer beängstigenden Geräusch-Kakophonie, dann kamen langsam Models in der neuen Kollektion durch die Zuschauerreihen und liefen − eines nach dem anderen − langsam auf die Bühne.
Die Stimmung: melancholisch, fast mit einem Hauch von Endzeit. Bis sich plötzlich eine ältere Dame im Publikum erhob und (mit zunächst sehr zarter Stimme) zu singen begann: Es war Jane Birkin, die „Baby Alone in Babylon” vortrug und anschließend entsprechend bejubelt wurde. Sie stand voll im Kontrast zum üblichen Gucci-Look in ihrem schwarzen Hosenanzug mit weißer Bluse und lässig frisiertem Haar.
Paris Fashion Week: Gucci F/S 2019
Wobei – auch die Gucci-Outfits, die mittlerweile als großer Pulk auf der Bühne trotz der dargereichten Operngläser nicht genau zu analysieren waren, wirkten im Vergleich zu früheren Saisons deutlich ruhiger.
Es gab, neben den bekannten Karos, wesentlich mehr Unis zu sehen und komplette Anzüge. Schon immer noch viel Farbe, darunter auch Pink und Türkis, alles in allem aber spürbar heruntergefahren mit deutlichen 70’s-Bezügen. Dass da natürlich immer noch Discoelemente einfließen, es an vielen Stellen immer wieder glitzert und glänzt, das gehört zu Gucci einfach dazu. In jedem Fall war dieser Abend, wie von der offiziellen Paris Fashion Week auch angekündigt: ein Special Event.
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