Größer, lockerer, weiter. Und tatsächlich oft auch konfektioniert. Die Designer zeigen während der Pariser Schauenwoche ein ultra entspanntes Menswear-Bild. Und fügen der Mailänder Sportswear-Offensive smarte Elemente hinzu.
Pariser Menswear-Schauen Frühjahr 2019: Top 30 Looks
Im Vorfeld der Pariser Fashion Week wurden vor allem zwei Debüts mit Spannung erwartet: Virgil Abloh als Menswear-Designer von Louis Vuitton auf der einen Seite und sein Vorgänger Kim Jones, jetzt für Dior Homme, auf der anderen Seite.
Beide Premieren waren im Publikum mit internationalen Superstars wie Rihanna und Kanye West besetzt. Doch im Mittelpunkt standen die Designs der Neubesetzungen der LVMH-Marken. Vor allem Abloh überraschte mit einer Show, die großteils auf den
plakativen Logo-Einsatz verzichtete, für den der Designer bei seinem eigenen Label Off-White sowie vor allem durch zahlreiche Kooperationen bekannt geworden ist (mit Nike, Ikea, auf dem Catwalk in Paris wurde auch die
jüngste Kooperation mit der ebenfalls zu LVMH gehörenden Gepäckmarke Rimowa präsentiert).
Zu den starken übergreifenden Trends der Pariser Laufstege gehörte einmal mehr das Spiel mit Silhouetten. Von Slim-fit ist fast nichts mehr zu sehen. Stattdessen wird luftig-lockeren Schnitten gehuldigt. Damit kehrt auch eine neue, äußerst entspannte Formalwear zurück.
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Aloha Milano. Mit farbenfrohen Holiday-Looks und einem guten Schuss 90er-Jahre-Neon-Techno starten die internationalen Designer in Mailand ins Frühjahr 2019.
Nach den Arien an Windbreaker und Techno-Jackets, die auch in Mailand omnipräsent waren, sind federleichte Overcoats und Techno-Parkas ein willkommenes Gegengewicht. Anzüge werden vor allem durch sommerliche Begleiter auf easy getrimmt. Sneaker und Techno-Sandalen, Fanny-Packs und Holiday-Hemden sind gesetzt. Weite Hemden, gerne auch mit Reverskragen, werden fürs lockere Layering über der Hose getragen. Jüngere Brands wie Ami von Alexandre Mattiussi oder Officine Générale zeigen scharfe Sakkos, die mal über Pattentaschen auf Fieldjacket, mal über ultraleichte Konstruktion auf Hemd getrimmt werden.
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Mehr Speed auf den Runways. Die internationalen Menswear-Designer bringen so viele Sport-Impulse wie schon lange nicht. Auch für Active-Player lohnt ein Blick auf die Laufstege.
Sofort ins Auge fällt bei aller Detail-Arbeit in vielen Kollektionen der mutige Farbeinsatz. Dries Van Noten positioniert sich mit knallgelben Overcoats und Techno-Sakkos und Statement-Hemden als Anführer der Bewegung. Hermès geht es über leuchtenden Strick etwas subtiler an. Und Virgil Abloh hat die Farbe gleich als Ersatz fürs Logo gewählt. Während das bekannte LV-Monogramm nur hin und wieder zum Einsatz kam, waren die Looks der Show nach Farben sortiert. Eine Gruppe in Weiß gehüllter Models machte den Anfang, daran schloss der Designer ein Prisma unterschiedlichster Schattierungen an. Statement-Pieces, auch ohne große Wordings.