Mats Klingberg, Trunk Clothiers, London und Zürich: „Wie schon in den vorherigen Saisons stehen Sakkos in puncto Abverkäufe an der Spitze, dicht gefolgt von Schuhen. Erfreulich war auch das Geschäft mit Hemden, Hosen und Outerwear. Neben unserem Eigenlabel gehörten vor allem Marken wie Valstar, Boglioli, Common Projects, Incotex und MCR zu den Topsellern. Wenn es um die kommende Saison geht, können wir sagen, dass Lardini zurzeit einen tollen Job macht und in der Formalwear viele Dinge vorantreibt. Viel versprechen wir uns auch von Valstar, einer Outerwear-Brand, die sich durch ein gutes Angebot in verschiedenen Preislagen auszeichnet. Doch vor allem geht es um Farbe, Farbe, Farbe! Ich habe in meiner Zeit bei Trunk noch nie so viel Farbe in den Kollektionen gesehen. Entsprechend werden unsere Flächen zum Frühjahr 2020 deutlich farbenfroher.“
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Damien Paul, Matchesfashion, London: „Für die kommende Saison sind leichte Stoffe und Utility-Details wie Tapes, Gurte und Tunnelzüge stark im Kommen, um funktionale und optische Highlights auf die Stoffe und Styles zu bringen. Auch Statement-Ketten finden wir interessant. Wenn es um Farben geht, gefällt uns sehr, wie Craig Green damit spielt. Darüber hinaus haben wir auch viele Orangetöne gesehen, vor allem als Akzent, ebenso Edelsteinfarben.“
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Alex Ardito und Leandro Del Cimmuto, Jelmoli, Zürich: „Wir verabschieden uns vom Total-Look. Dadurch konzentrieren wir uns verstärkt auf Produkte und Labels. Bei Playern wie Aspesi stehen also Overshirts und Outdoor-Looks im Fokus, bei PT die Hosen, bei Barba die Hemden, bei Tagliatore die Sakkos und bei Hevò die Mäntel. So gestalten wir ganz neue Lifestyle-Welten mit authentischen Marken ganz nach dem Motto ‚Value the Look‘. Generell werden Werte wie Identität und Authentizität einer Marke immer wichtiger. Brands mit einer starken Identität setzen sich bei uns über alle Stilwelten hinweg durch und wecken die größte Begehrlichkeit.“
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Sebastian Haufellner, Lodenfrey: „Wir setzen zum Frühjahr auf Leichtigkeit, Helligkeit und angezogene Lässigkeit. Unsere Labels, vor allem die Designer-Brands, werden sich im Einkauf noch stärker in ihrer Stilistik voneinander unterscheiden. In den Bereichen High Summer und Streetwear sehen wir noch etwas Wachstumspotenzial. Darüber hinaus ist Nachhaltigkeit ein extrem wichtiges Thema für uns. Während Pitti Uomo habe ich mir einen gesamten Tag reserviert, um mit den Firmen nur Fragen durchzugehen, wie sie hier aufgestellt sind.“
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Torsten Stiewe, KaDeWe, Berlin: „Der Einfluss der Streetwear bleibt, jedoch werden die Kollektionen wieder individueller. Den stärkeren Part im Business sehen wir nach wie vor bei den Oberteilen. Hier ist die Bereitschaft größer, auch einmal mehrere Teile beziehungsweise den gleichen Style in unterschiedlichen Farben zu kaufen. Polos und Jersey- Hemden werden wir nochmals stärker bewerten. Oversize-Silhouetten werden jetzt auch im konsumigeren Bereich populärer. Und Retro-Styles dominieren das gut laufende Outdoor-Segment: mehrfarbige Patchworks, Fliegerseide und Oversize-Schnitte.“
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Federica Montelli, La Rinascente, Mailand: „Wir setzen auf Nachhaltigkeit. Für uns ist das ein Schlüsselthema. Zudem achten wir verstärkt auf Kollektionen, die gender-neutral sind. Insgesamt erwarte ich mir Produkte, die einen großen Wert auf Tailoring legen, dabei aber die traditionelle Konfektion mit Casual-Elementen verbinden. Tendenziell dürften Naturfarben eine wichtige Rolle spielen.“
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Robert Nowill, Farfetch, London: „Hemden waren für uns ein Key-Thema im Frühjahr. Vor allem Neuigkeiten wie Camp Collars, weitere Boxy-Formen und plakative Prints wie sie Prada, Versace, Y/Project und Haider Ackerman zeigen, bringen neuen Drive in die angestaubte Klassik-Kategorie. Contemporary Tailoring, in Hinblick auf Oversize-Looks und ausdrucksstarke Farben sowie Neon-Töne, ist für uns ebenfalls ein immer stärker werdendes Segment. Brands wie Acne, Sunnei und Versace sind hier die Treiber.“
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Erik Danielson, Nitty Gritty, Stockholm: „Das Overshirt hat sich bereits seit einigen Saisons zum Sakko für das Frühjahr entwickelt. Großen Erfolg hatten wir auch mit den Chucks der 70s Hi-Serie von Converse sowie mit Tunnelzughosen in vielen verschiedenen Varianten. Bei den Brands ist Stone Island unangefochten die Nummer eins, aber auch ausgewählte Sneaker von Nike entwickeln sich immer stärker, ebenso die Labels Nanamica, Casey Casey und Orslow. Zum kommenden Frühjahr sehen wir momentan sehr viel Tie-dye in den Kollektionen. Wir glauben zudem, dass die weite Silhouette auch aus kommerzieller Sicht mehr Bedeutung bekommt.“
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Alessandro Belardinelli, Rail, Brescia:„Trends existieren nicht mehr, vor allem auf die Menswear trifft das zu. Stattdessen kommt es auf Marketing und Service an. Der Erfolg einer Kollektion hängt immer mehr davon ab, ob sie im Store oder online verkauft wird. Der Händler, der einen Laden und einen Webshop hat, ist heute mit ganz verschiedenen Kundengruppen konfrontiert. Damit steht er vor der Herausforderung, diese höchst unterschiedlichen Cluster ganz gezielt zu bedienen.“
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Massimiliano Giannelli, Société Anonyme, Florenz: „Für kommendes Frühjahr glaube ich insbesondere an Hemden. Ich mag sie am liebsten oversized, gerne auch mit kurzen Ärmeln. Generell spüren wir beim Hemd wieder deutlich mehr Dynamik. Außerdem kommt man am Thema Outdoor nicht vorbei. Die Halle ‚I go out‘ auf der Pitti hat exemplarisch gezeigt, um was es geht: Wandern und zelten, aber cool. Im September bringen wir eine Kooperations-Kapsel heraus mit Vans und VSSL. Das ist ein Anbieter von supercoolen Survival-Kits. Da ist dann alles drin, was man beim Surfen oder Skaten braucht: Pflaster, Tapes, solche Dinge. Oder um ein paar Tage im Wald zu überleben. Also Angelschnur, Haken, lauter so kleine Gadgets. Und das alles cool verpackt.“