Das sind die Anti-Plastikmüll-Strategien der Modeunternehmen
Fast Retailing
Der Uniqlo-Mutterkonzern Fast Retailing will „unnötigen Kunststoff“ aus der Lieferkette verbannen. Wie das japanische Unternehmen erklärt, ist davon auch Plastik in Form von Tüten und Verpackungen betroffen. So werden ab September alle 3500 Geschäfte weltweit von Plastik- auf umweltfreundliche Papiertüten umstellen. Die neuen Tragetaschen sollen aus FSC-zertifiziertem Papier oder Recyclingpapier bestehen. Davon betroffen sind nicht nur die Uniqlo-Stores, sondern auch die der Konzern-Marken Theory, Comptoir des Cotonniers, Princesse tam.tam und PLST. „Einwegplastik, das auf der Fläche an die Kunden weitergegeben wird, soll bis Ende 2020 um 85%, bzw. rund 7800 Tonnen, reduziert werden“, teilt Fast Retailing mit.
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Repack
Tchibo testet Mehrwegverpackungen im E-Commerce. Das Hamburger Handelshaus steckt in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem Bundesforschungsministerium, DHL und dem Start-up RePack. Der einjährige Test soll Anfang 2020 starten. "Der Kunde erhält dann nicht wie bisher ein T-Shirts in der Plastiktüte, sondern in einer Mehrwegbeutel aus Plastik und Segeltuch, die bis zu 20 Mal verwendet werden kann", so ein Sprecher. Die Tüte sei bereits frankiert und adressiert, sodass sie nach dem Auspacken einfach in einen Briefkasten gesteckt werden kann und an eines der Verteilzentren geht, die sie dann wieder in den Kreislauf bringen sollen. Damit könne die Öko-Bilanz um 80% verbessert und 6 Mio. Plastiktüten jährlich eingespart werden.
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Zalando
Zalando startet ebenfalls eine Offensive für nachhaltigere Verpackungen. Der Online-Händler will Mitte des Jahres Boxen oder Versandtaschen einführen, die in den Logistikzentren mehrfach verwendet werden können. Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 auf 100% nachhaltige Verpackungsmaterialien umzusteigen. Zunächst soll in einigen Ländern ein Pilotprojekt mit Mehrwegverpackungen starten. Zudem sollen die Taschen für den Transport von Zalandos Beauty-Produkten von Kunststoff auf recyceltes Papier umgestellt werden. Auf diese Weise können laut Zalando knapp 10.000 kg Kunststoff pro Jahr vermieden werden. Darüber hinaus sollen die Polybeutel, die als dünne Schutzhüllen um Textilien gepackt werden, künftig aus Kunststoff mit 64% Recyclinganteil bestehen.
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Salewa
Die Südtiroler Bergsportmarke Salewa stellt ihre Produktverpackungen um. Ab Juli 2019 versendet das Unternehmen zunächst 60% der Produkte in ökologisch und regional hergestellten "Gras-Boxen" und verzichtet auf bislang verwendete Versandverpackungen aus Plastik oder herkömmlichen Kartons. Die Außenschicht der neuen Versandverpackung besteht zu 40% aus Gras, das laut Salewa aus regionalen Quellen bezogen wird. Die Produktion der grünen Box verbrauche in der Herstellung 99% weniger Wasser als die herkömmliche Wellpappe. Dadurch könne der CO2-Ausstoß um die Hälfte reduziert werden.
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Van Laack
Der Inhaber und Geschäftsführer der Premium-Hemdenmarke van Laack, Christian von Daniels, hat sein Schlüsselerlebnis in Sachen nachhaltige Verpackungen seinen Kindern zu verdanken. "Warum braucht ihr für eure Hemden-Verpackungen den ganzen Plastikmüll, der eh direkt wieder in der Tonne landet?", fragten sie ihn. Von Daniels nahm den Ball sofort auf und berief wenige Tage später eine Betriebsversammlung ein - mit dem Ziel, ein neues, nachhaltiges Verpackungskonzept zu entwickeln, das ohne Plastikmüll auskommt. Das Ergebnis: ein Beutel aus Hemdenstoff, der mit einem Handgriff zur Einkaufstasche wird. Für die Auslieferung soll das Konzept ab September/Oktober greifen und das gleich für 90% der Kollektion.
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S. Oliver
S. Oliver setzt bei den Kunden an. Im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms We Care verlangt das Unternehmen aus Rottendorf ab August 15 Cent für Taschen aus Papier. Der Modekonzern folgt damit Herstellern und Händlern wie H&M und Gerry Weber. Mit Recht: Eine Analyse des Naturschutzbundes Nabu zeigt, dass auch die Papiertüte kein wirklich umweltfreundlicher Ersatz für die Plastiktüte ist. Mit der Initiative Cotton made in Africa (CmiA) bieten die Rottendorfer künftig eine wiederverwendbare Baumwolltasche zum Selbstkostenpreis von 2,99 Euro an. Dabei werde für jede verkaufte Baumwolltasche ein Teil an CmiA gespendet.
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H&M
H&M schafft Plastiktüten ganz ab und führt Papiertüten ein. Die Veränderung erfolge fließend; die Restbestände an Plastiktüten werden in den Geschäften aufgebraucht, heißt es aus der Deutschlandzentrale des schwedischen Modekonzerns in Hamburg. Deshalb könne es in der Übergangsphase passieren, dass Kunden in einzelnen Geschäften noch eine Plastiktüte erhalten. Die Gebühr von 15 Cent, die bereits im Frühjahr 2016 für Plastiktüten eingeführt wurde, soll künftig auch für die Papiertüten gelten.
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Sulapac
Chanel investiert in Öko-Verpackungen. Der Luxusanbieter ist im Januar bei einem finnischen Start-up eingestiegen, das ein biologisch abbaubares Verpackungsmaterial entwickelt hat. Die Firma heißt Sulapac. Die Gründerinnen haben sich das Ziel gesetzt, eine Alternative zu Plastik zu finden. Entwickelt haben die Biochemikerinnen Suvi Haimi und Laura Kyllönen ein Material, das unter anderem aus Holz besteht und gegen Wasser, Öl und Sauerstoff resistent ist. Sulapac bietet es in Form von 30 bis 200 Milliliter großen Döschen seinen Kunden an.