Die Aussichten auf die Rettung von Hertie sind weiter gering. Wenige Tage vor Auslaufen des Ultimatums an den Hauptvermieter Dawnay Day/Mercatoria Acquisitions hatte Ende vergangener Woche eine Pressemitteilung für Verwirrung gesorgt. Darin erklärte Dawnay Day/Mercatoria Acquisitions die Verhandlungen über die Fortführung von Hertie als gescheitert. Insolvenzverwalter Biner Bähr habe sein Ziel verfehlt. Es sei ihm nicht gelungen, Investoren zu finden. Bei einem Gespräch vor kurzem in London seien lediglich Berater dabei gewesen, der Name des seit Wochen durch die Medien kursierenden, angeblichen Schweizer Investors sei bis heute nicht mitgeteilt worden. Nachverhandlungen über die Miethöhe seien nicht möglich gewesen, da Hertie keine Umsätze nennt und auch die Zahl der tatsächlich zu erhaltenden Standorte nicht genannt habe. Hertie wollte zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen. #ZZ# Aus dem Unternehmen sehr nahe stehenden Kreisen ist zu hören, dass man sich trotzdem nicht geschlagen gebe. Es gebe einen Kreis von Investoren, der aus einen Hauptinvestor sowie mehreren, kleineren Partnern besteht, die zum Teil aus der Handelsbranche kommen. Die Investoren stellen folgende Bedingungen: Senkung der Mieten auf nunmehr höchstens 6% (zuvor 5%) des Umsatzes und eine Bürgschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Millionenhöhe, um erneut in Hertie investieren zu können. Die ganze Hoffnung ruht nun auf einem Termin am Aschermittwoch im NRW-Wirtschaftsministerium. #ZZ#Dawnay Day/Mercatoria Acquisitions setzt nun die ganze Energie auf den Verkauf der Immobilien an Investoren und Projektentwickler. Das Mandat dafür hat Atisreal, Berlin. Weitere Verkäufe stehen bereits fest. Bestätigt wird von Atisreal der Verkauf des Hertie-Hauses in Hamburg-Bramfeld (12.000m²) an die SB-Warenhauskette Kaufland, der Mitte März beurkundet werden soll. Gerüchten zufolge verhandelt Kaufland über mindestens ein weiteres Objekt. Das 13.700m² große Haus in Hamburg-Barmbek geht an den Hamburger Bauunternehmer und Projektentwickler August Prien, der aus dem Haus ein neues Geschäftshaus entwickeln will. Von Dawnay Day in London wird derweil auch der Verkauf der Dinslakener Immobilie an den Shopping-Center-Spezialisten ECE bestätigt. Die ECE sei an weiteren Standorten interessiert, unter anderem in Minden.
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